iPhone Akku hält plötzlich doppelt so lange: Dieser versteckte iOS-Trick macht den Unterschied

Wer kennt das nicht: Das iPhone installiert automatisch das neueste iOS-Update und plötzlich funktionieren wichtige Apps nicht mehr richtig oder der Akku hält deutlich kürzer. Apple hat zwar eine praktische Funktion für automatische Updates integriert, doch die Standardeinstellung kann bei älteren Geräten oder speziellen App-Anforderungen problematisch werden. Die gute Nachricht: Sie können diese Funktion gezielt anpassen.

Warum automatische iOS-Updates nicht immer sinnvoll sind

Automatische Updates bringen durchaus Vorteile mit sich – neue Funktionen, Bugfixes und vor allem wichtige Sicherheitspatches landen ohne Ihr Zutun auf dem Gerät. Doch gerade bei älteren iPhone-Modellen oder Nutzern mit speziellen App-Anforderungen können Vollversions-Updates unerwünschte Nebenwirkungen haben.

Performance-Einbußen treten besonders bei älteren Geräten auf, wenn neue iOS-Versionen höhere Systemanforderungen mitbringen. Ein iPhone 8 mit iOS 16 läuft beispielsweise spürbar langsamer als mit iOS 14. Gleichzeitig können App-Kompatibilitätsprobleme entstehen, wenn Entwickler ihre Software noch nicht an die neueste iOS-Version angepasst haben.

Der intelligente Mittelweg: Selective Updates aktivieren

Apple bietet seit iOS 14.5 eine durchdachte Lösung: Die Möglichkeit, nur Sicherheitsupdates automatisch zu installieren, während größere Systemupdates manuell bestätigt werden müssen. Diese Funktion ist jedoch nicht offensichtlich zu finden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Konfiguration

Öffnen Sie zunächst die Einstellungen-App und navigieren Sie zu „Allgemein“ → „Softwareupdate“. Hier finden Sie den Punkt „Automatische Updates“ – tippen Sie darauf.

Im folgenden Menü sehen Sie zwei separate Schalter:

  • „iOS-Updates laden“ – lädt Updates im Hintergrund herunter, installiert sie aber nicht automatisch
  • „iOS-Updates installieren“ – installiert heruntergeladene Updates automatisch

Für die optimale Konfiguration aktivieren Sie „iOS-Updates laden“ und deaktivieren „iOS-Updates installieren“. Zusätzlich erscheint bei deaktivierter automatischer Installation eine dritte Option: „Sicherheitsupdates und Systemdateien“.

Die Geheimwaffe: Sicherheitsupdates separat aktivieren

Aktivieren Sie unbedingt „Sicherheitsupdates und Systemdateien“. Diese Einstellung sorgt dafür, dass kritische Sicherheitspatches weiterhin automatisch installiert werden, während größere iOS-Versionen auf Ihre manuelle Bestätigung warten.

Apple unterscheidet dabei zwischen „Rapid Security Response“ Updates (erkennbar an der Bezeichnung wie „iOS 16.4.1 (a)“) und vollständigen Systemupdates. Die Sicherheitsupdates sind minimal invasiv und beeinträchtigen weder die Performance noch die App-Kompatibilität.

Erweiterte Konfigurationsmöglichkeiten für Power-User

Erfahrene Nutzer können die Update-Strategie noch weiter verfeinern. In den Bildschirmzeit-Einstellungen unter „Beschränkungen“ → „iTunes & App Store-Käufe“ lässt sich die Installation von Apps und Updates komplett unterbinden. Diese Methode eignet sich besonders für Unternehmensgeräte oder wenn Kinder das iPhone nutzen.

Beta-Updates gezielt vermeiden

Besonders wichtig: Überprüfen Sie unter „Einstellungen“ → „Allgemein“ → „VPN & Geräteverwaltung“, ob Beta-Profile installiert sind. Diese können dazu führen, dass Ihr Gerät Vorabversionen von iOS erhält, die instabil sind und Akkuprobleme verursachen können.

Optimierung der Akkulaufzeit durch selective Updates

Neue iOS-Versionen bringen oft Hintergrundprozesse mit sich, die auf älteren Geräten zusätzliche Akkuleistung beanspruchen. Durch das gezielte Aufschieben von Major-Updates können Sie die Akkulaufzeit Ihres iPhones deutlich verlängern.

Praktisches Beispiel: Ein iPhone 11 mit iOS 15 hält durchschnittlich 2-3 Stunden länger durch als dasselbe Gerät mit iOS 17. Die Sicherheitsupdates für iOS 15 werden dabei weiterhin bereitgestellt, sodass kein Sicherheitsrisiko entsteht.

Akku-Gesundheit überwachen

Nutzen Sie „Einstellungen“ → „Batterie“ → „Batteriezustand & Laden“, um die Auswirkungen von Updates auf Ihren Akku zu verfolgen. Nach einem größeren iOS-Update sollten Sie etwa eine Woche warten, bevor Sie die Akkuleistung bewerten, da das System Zeit benötigt, um Hintergrundprozesse zu optimieren.

Wann sollten Sie doch updaten?

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gibt es Situationen, in denen ein vollständiges iOS-Update unvermeidlich wird. App-Store-Apps werden irgendwann die Unterstützung für ältere iOS-Versionen einstellen. Banking-Apps sind hier besonders strikt und funktionieren oft nur mit den neuesten zwei iOS-Versionen.

Auch neue Hardware-Features erfordern meist aktuelle iOS-Versionen. Wer beispielsweise Apple Watch-Modelle der neuesten Generation nutzen möchte, kommt um entsprechende iOS-Updates nicht herum.

Troubleshooting: Wenn etwas schiefgeht

Sollten nach der Konfiguration Probleme auftreten, können Sie jederzeit zu den Standardeinstellungen zurückkehren. Bedenken Sie jedoch, dass bereits heruntergeladene Updates im Speicher verbleiben und manuell gelöscht werden müssen.

Gehen Sie dazu zu „Einstellungen“ → „Allgemein“ → „iPhone-Speicher“ und suchen Sie nach dem Eintrag „iOS-Update“. Durch Antippen und „Update löschen“ wird der Speicherplatz wieder freigegeben.

Die selective Update-Strategie ist besonders für Nutzer älterer iPhone-Modelle oder spezieller Arbeitsumgebungen ein echter Geheimtipp. Sie behalten die Kontrolle über Ihr System, ohne auf wichtige Sicherheitspatches verzichten zu müssen. Probieren Sie diese Konfiguration aus – Ihr iPhone und Ihr Akku werden es Ihnen danken.

Welche iOS-Update-Strategie nutzt du?
Alles sofort installieren
Nur Sicherheitsupdates automatisch
Komplett manuell updaten
Gar nicht updaten
Abhängig vom iPhone Modell

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