Träumst du manchmal von verstorbenen Menschen? Harvard-Psychologin erklärt, was dein Unterbewusstsein dir sagen will

Was es wirklich bedeutet, wenn du im Traum mit Verstorbenen sprichst – laut Psychologie

Nach einem Traumgespräch mit einer verstorbenen Großmutter oder einem alten Freund schlägt dein Herz schneller. Diese Träume haben oft solch eine Intensität, dass du dich fragst: War das mehr als nur ein Traum? Laut wissenschaftlichen Erkenntnissen sind Träume von Verstorbenen völlig normal und stellen eine natürliche Reaktion auf Verlust und Trauer dar. Sie erfüllen sogar bedeutende psychologische Funktionen und bieten tiefgreifende emotionale Einsichten.

Warum träumen wir überhaupt von Verstorbenen?

Während der REM-Schlafphase, in der unser Gehirn besonders aktiv ist, verarbeiten wir emotionale Erlebnisse und Erinnerungen. Dr. Deirdre Barrett von der Harvard Medical School erklärt, dass genau in dieser Phase vertraute und bedeutende Personen in unseren Träumen erscheinen – oft auch Verstorbene. Eine weitere Studie von Dr. Jennifer E. Parker zeigt, dass mehr als die Hälfte der Menschen mindestens einmal von einer verstorbenen Person träumen, vor allem nach einem Verlust, aber auch Jahre später.

Die verschiedenen Arten von Träumen mit Verstorbenen

Der Abschiedstraum

Hierbei geht es um ein letztes Gespräch mit dem Verstorbenen, um sich zu verabschieden oder unausgesprochene Dinge zu klären. Psychologisch bietet dieser Traum die Möglichkeit, einen inneren Abschluss zu finden – besonders nach plötzlichen Verlusten.

Der Ratgeber-Traum

Die verstorbene Person tritt als Mentor oder Gewissen auf. Dieser Traum reflektiert deine innere Stimme, die von den Werten und Ratschlägen des Verstorbenen beeinflusst wurde und dir bei Entscheidungen hilft.

Der Wiedersehens-Traum

In solchen Träumen erfolgt ein freundliches Wiedersehen ohne besondere Dramatik. Diese Träume vermitteln Geborgenheit und tragen eine heilsame Wirkung in sich.

Was sagt die Wissenschaft dazu?

Die neurologische Erklärung

Neuropsychologen wie Professor Mark Solms betonen, dass im Traum emotionale Erinnerungen kombiniert werden, wobei das limbische System, unser emotionales Zentrum, aktiv wird. Kein Wunder, dass Vertraute und Verstorbene oft in unseren Träumen auftauchen.

Die Kontinuitätshypothese

Laut der Kontinuitätshypothese setzen Träume unser reales Erleben fort. Emotionen und wichtige Personen des Alltags können im Traum wieder auftauchen, da sie im Unterbewusstsein präsent bleiben.

Psychologische Funktionen solcher Träume

Trauerverarbeitung

Träume können den Trauerprozess unterstützen, indem sie Raum bieten, um ungesagte Worte zu äußern, Schuldgefühle zu mildern und innerlich Abschied zu nehmen.

  • Unausgesprochene Gefühle ausdrücken
  • Verborgenes Bedauern ansprechen
  • Tröstliche Nähe erleben
  • Beziehung zur verstorbenen Person neu sortieren

Emotionale Regulation

Träume fördern das emotionale Gleichgewicht, indem sie starke Gefühle wie Trauer oder Sehnsucht bearbeiten. Selbst konfliktreiche Traumszenen können helfen, emotionale Spannungen zu lösen.

Kulturelle und spirituelle Perspektiven

Während westliche Kulturen psychologische Erklärungen bevorzugen, deuten viele indigene und östliche Kulturen Träume als spirituelle Begegnungen. Studien zeigen, dass der Glaube an eine spirituelle Dimension solcher Träume das Wohlbefinden fördern kann.

Wann ist Vorsicht geboten?

In den meisten Fällen sind solche Träume harmlos oder nützlich. Du solltest jedoch professionelle Hilfe suchen, wenn eines dieser Anzeichen auftritt:

  • Träume stören den Schlaf oder beunruhigen nachhaltig
  • Es entsteht die Angst, einzuschlafen
  • Der Trauerprozess stagniert
  • Schwierigkeiten, Traum und Realität zu unterscheiden

So kannst du mit solchen Träumen umgehen

Führe ein Traumtagebuch

Dokumentiere deine Träume, um Muster zu erkennen und emotionale Einsichten zu gewinnen. Ein Traumtagebuch kann ein wertvolles Werkzeug im Umgang mit emotionalen Träumen sein.

Lass deine Gefühle zu

Erlaube dir, die Gefühle, die dein Traum entfacht, tatsächlich zu fühlen. Diese Akzeptanz unterstützt deine emotionale Verarbeitung auf natürliche Weise.

Rede mit anderen

Ein Gespräch mit einer vertrauten Person oder einem Experten kann helfen, Klarheit und emotionale Erleichterung zu erfahren.

Die heilende Kraft der Traumkommunikation

Untersuchungen belegen, dass Menschen, die regelmäßig positive Träume von Verstorbenen haben, oft ein besseres psychisches Wohlbefinden aufweisen. Diese Träume fördern die Lösung von emotionalen Konflikten und ermöglichen eine neue, friedliche innere Beziehung zur verstorbenen Person.

Fazit: Träume als Weg zur Heilung

Träume von Verstorbenen sind kein Zeichen von Schwäche, sondern von innerer Stärke. Sie sind ein natürlicher Weg, um emotionalen Schmerz zu verarbeiten und Beziehungen auf einer inneren Ebene fortzusetzen. Ob psychologisch oder spirituell interpretiert – diese Träume können beim Abschiednehmen, Trost finden und inneren Frieden schließen helfen. Dein Unterbewusstsein arbeitet für dich und schenkt dir heilsame Momente der Verbundenheit.

Was glaubst du steckt hinter Träumen von Verstorbenen?
Emotionale Verarbeitung
Spirituelle Botschaft
Wunsch nach Nähe
Zufällige Erinnerung
Warnung des Unterbewusstseins

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