Während Madrid im Juli schwitzt, thront hier das echte Dornröschen-Schloss bei angenehmen 28 Grad – diese Budget-Tricks machen es möglich

Während die Sommerhitze über Spaniens Hauptstadt brütet, erhebt sich nur 90 Kilometer nordwestlich von Madrid ein märchenhaftes Schloss aus dem kastilischen Hochland, das selbst Walt Disney als Inspiration für sein berühmtes Dornröschen-Schloss diente. Der Alcázar de Segovia thront majestätisch auf einem Felssporn und bietet im Juli nicht nur eine willkommene Abkühlung gegenüber den schwülen Metropolen, sondern auch ein unvergessliches Abenteuer für euch und eure Freunde – und das alles ohne euer Budget zu sprengen.

Ein Märchenschloss zum Greifen nah

Der Alcázar de Segovia ist weit mehr als nur ein weiteres historisches Monument. Diese beeindruckende Festung, die seit dem 12. Jahrhundert die Skyline der Stadt prägt, erzählt Geschichten von Königen und Königinnen, von politischen Intrigen und romantischen Liebschaften. Ihre charakteristische Silhouette mit den spitzen Türmen und der imposanten Zugbrücke wirkt besonders im warmen Licht der Julisonne wie aus einem Märchenbuch entsprungen.

Was diesen Ort im Juli besonders reizvoll macht, ist das angenehme Klima der kastilischen Hochebene. Während Madrid und andere spanische Städte unter der Sommerhitze ächzen, herrschen in Segovia tagsüber angenehme 28-30 Grad, und die Abende kühlen auf erfrischende 15-18 Grad ab – perfekte Bedingungen für ausgiebige Erkundungstouren mit euren Freunden.

Entdeckungsreise durch Jahrhunderte

Der Besuch des Alcázar selbst sollte mindestens einen halben Tag eurer Zeit beanspruchen. Für nur 5,50 Euro Eintritt könnt ihr durch die prächtigen Säle wandeln, in denen einst Isabella die Katholische zur Königin von Kastilien gekrönt wurde. Besonders beeindruckend ist der Thronsaal mit seiner mudéjar-Decke und die Waffenkammer, die eine der bedeutendsten Sammlungen mittelalterlicher Rüstungen Europas beherbergt.

Ein absolutes Muss ist die Besteigung des Torre de Juan II. Die 152 Stufen mögen zunächst abschreckend wirken, doch der Panoramablick über die kastilische Landschaft und die roten Dächer Segovias entschädigt für jede Anstrengung. Plant diesen Aufstieg am besten für die frühen Morgenstunden oder den späten Nachmittag – so vermeidet ihr die Mittagshitze und erlebt gleichzeitig das beste Licht für eure Fotos.

Mehr als nur ein Schloss

Segovia selbst ist ein UNESCO-Weltkulturerbe und bietet weit mehr als nur den berühmten Alcázar. Das römische Aquädukt aus dem 1. Jahrhundert nach Christus ist eines der besterhaltenen Bauwerke dieser Art weltweit. Die 167 Bögen erstrecken sich über 813 Meter durch die Altstadt und sind völlig kostenlos zu bewundern – ein perfekter Startpunkt für eure Erkundungstour.

Die gotische Kathedrale, liebevoll „Dame der Kathedralen“ genannt, thront im Herzen der Altstadt. Für 3 Euro könnt ihr das Innere besichtigen und den 88 Meter hohen Turm besteigen. Von hier aus eröffnet sich ein völlig anderer Blickwinkel auf den Alcázar und das Umland.

Clever sparen bei Unterkunft und Verpflegung

Als Gruppe habt ihr den Vorteil, dass sich viele Kosten aufteilen lassen. Segovia bietet zahlreiche Pensionen und Hostels in der Altstadt, wo ihr für 15-25 Euro pro Person in Mehrbettzimmern übernachten könnt. Besonders empfehlenswert sind die kleinen Familienpensionen in den Gassen rund um die Plaza Mayor – sie bieten authentisches Ambiente und oft ein herzhaftes Frühstück für nur wenige Euro extra.

Wer noch günstiger reisen möchte, findet etwa 20 Minuten zu Fuß vom Zentrum entfernt moderne Jugendherbergen mit Gemeinschaftsküchen. Dort zahlt ihr nur 12-18 Euro pro Person und könnt eure Mahlzeiten selbst zubereiten.

Kulinarische Entdeckungen ohne Luxuspreise

Die kastilische Küche ist deftig und sättigend – perfekt nach einem langen Sightseeing-Tag. In den kleinen Tavernen rund um die Plaza de San Martín bekommt ihr traditionelle Gerichte wie Cochinillo (Spanferkel) oder Judiones de la Granja (große weiße Bohnen) für 8-12 Euro. Diese Portionen sind so großzügig, dass ihr sie problemlos zu zweit teilen könnt.

Für den schmalen Geldbeutel eignen sich die zahlreichen Tapas-Bars in der Calle Real. Hier zahlt ihr nur 2-4 Euro pro Tapa und könnt euch durch die regionale Küche probieren. Besonders im Juli ist es ein Vergnügen, auf den kleinen Terrassen zu sitzen und das entspannte Treiben der Stadt zu beobachten.

Ein Geheimtipp sind die Bäckereien früh am Morgen: Für weniger als 2 Euro bekommt ihr frische Churros oder ein belegtes Bocadillo, das locker als Frühstück für zwei reicht.

Fortbewegung: Einfach und erschwinglich

Die Anreise von Madrid gestaltet sich denkbar einfach. Mehrmals täglich verkehren Regionalbusse zwischen beiden Städten. Eine Fahrt kostet etwa 4,50 Euro und dauert nur 75 Minuten. Als Gruppe könnt ihr oft Gruppenrabatte aushandeln oder Zehnertickets kaufen, die sich rechnen, wenn ihr mehrere Tagesausflüge plant.

Alternativ bringt euch der Hochgeschwindigkeitszug für 8-12 Euro in nur 30 Minuten nach Segovia. Bucht ihr im Voraus online, sind oft erhebliche Rabatte möglich.

Innerhalb Segovias bewegt ihr euch am besten zu Fuß. Die Altstadt ist kompakt und alle wichtigen Sehenswürdigkeiten liegen maximal 15 Minuten voneinander entfernt. Die kopfsteingepflasterten Gassen laden ohnehin zum gemütlichen Flanieren ein.

Versteckte Schätze und Insider-Tipps

Abseits der touristischen Hauptrouten verbergen sich in Segovia wahre Perlen. Der Jardín Botánico am Rande der Altstadt ist kostenlos zugänglich und bietet besonders an heißen Julitagen schattige Erholung. Hier könnt ihr wunderbar picknicken und den Blick auf die Stadtmauer genießen.

Für Abenteuerlustige bietet sich eine Wanderung entlang des Río Eresma an. Der Weg führt unterhalb der Stadtmauern entlang und eröffnet spektakuläre Blicke auf den Alcázar von unten – ein Fotomotiv, das nur wenige Besucher kennen.

Plant unbedingt einen Besuch der kleinen Handwerkerwerkstätten in der Judería, dem ehemaligen jüdischen Viertel. Hier könnt ihr traditionelle Keramik und Lederwaren zu fairen Preisen erstehen – authentische Souvenirs, die nicht aus Fernost stammen.

Ein besonderes Erlebnis sind die lauen Juliabende auf der Plaza Mayor. Wenn die Tagestouristen abgereist sind, verwandelt sich der Platz in einen geselligen Treffpunkt der Einheimischen. Mit einer Flasche regionalen Weins für 3-5 Euro aus dem Supermarkt und etwas Käse und Schinken erlebt ihr authentisches spanisches Lebensgefühl zum Nulltarif.

Was würde dich am meisten nach Segovia locken?
Märchenschloss wie bei Disney
Römisches Aquädukt bestaunen
Kastilische Tapas probieren
Panoramablick vom Turm
Authentisches Spanien erleben

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